Selbstvertrauen hilft beim Überwinden psychisch belastender Situationen

Dass Selbstvertrauen beim Überwinden psychisch belastender Situationen hilft, konnten sich schon viele Menschen denken. Laut American Psychological Association (APA) wurde nun eine Studie im „Psychological Medicine“ veröffentlicht, nach der ein Wissenschaftlerteam 386 Notfallmediziner während ihrer Ausbildung begleitet hat.

Im Laufe von zwei Jahren entwickelten 32 (8,6 Prozent) eine PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) und 41 (10,6 Prozent) eine Depression. Es zeigte sich, dass Personen, die häufig über belastende Situationen grübelten, besonders anfällig für eine PTBS waren – unabhängig von der Anzahl der traumatischen Ereignisse. Für die Vorhersage von Depressionen war der Grad an Selbstvertrauen in die eigene Fähigkeit, mit Belastungen fertig zu werden (Resilienz), besonders bedeutsam. „Es sind also weniger die belastenden Ereignisse an sich, die eine psychische Störung vorhersagen, sondern mehr die eigenen Denkmuster und der individuelle Umgang mit diesen Erfahrungen“, erläutert Studienleiterin Anke Ehlers von der University of Oxford (GB).

Zwar erholten sich die Probanden innerhalb von vier Monaten von ihren Problemen, waren jedoch stärker als nicht betroffene Kollegen in ihrer Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt. Beispielsweise litten sie unter Schlafstörungen oder Gewichtszunahme.

Weitere Untersuchungen sollen nun zeigen, wie man gefährdete Personen während ihrer Ausbildung stützen kann und inwiefern dieses neue Wissen künftig in gezielten Trainingsprogrammen umgesetzt werden können.

 

 

 

 

(Quelle: univadis.de)

 

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3 Gedanken zu „Selbstvertrauen hilft beim Überwinden psychisch belastender Situationen

  1. Es gibt eineige Tricks zur Distanzierung. Leider werden die aber nicht in der Ausbildung vermittelt. Ich glaube besonders all jene – wie Mediziner, seit dem Bachelor/Master auch die Psychologen – die nicht viel Zeit zur Selbstreflexion während der Ausbildung haben, sind besonders gefährdet. Einer meiner „Lieblingstricks“, die Klienten sind ein Buch und ich lese es Kapitelweise, dann schreibe ich meine Dokumentation (die Inhaltsangabe des Kapitels) und schließe es bis zur nächsten Gelegenheit weiterzulesen.

  2. Oja, es gibt etliche klasse Tricks zur Distanzierung! Ich kann das aus meiner Erfahrung heraus nicht so verallgemeinern betreffend „mangelnde Zeit zur Selbstreflexion“, kenne da solche und solche. Es gibt jedoch viele Angebote, die diese Distanzierung lehren 🙂

  3. Mir ist keine medizinische/psychologische Ausbildung bekannt, in der nicht auf die möglichen Schwierigkeiten zwischen Behandelndem und Patient/Klient hingewiesen wird. Das Thema Übertragung/Gegenübertragung ist zum Beispiel ein Klassiker. Inwieweit Schüler/Studenten diese Themen für sich verinnerlich und somit aktiv Distanzfallen entgegen steuern, liegt meiner Meinung nach in der jeweils eigenen Verantwortung. Wie Katrin schon angemerkt hat… Es gibt eben solche und soche 😉
    Zitat Dr. Hermann Pötz: “ Eine gesunde Distanz zu Patienten zu halten fällt leichter, wenn der Therapeut in einer befriedigenden Partnerschaft lebt oder intensive Freundschaften unterhält. Damit werde das Bedürfnis nach Nähe und Intimität abgedeckt und nicht beim Patienten untergebracht. Auch ein guter Kontakt zu Kollegen sei sehr hilfreich: Im Rahmen einer Supervision oder auch bei einfachen Gesprächen können neben fachlichen auch emotionale Aspekte der Behandlung offen diskutiert werden. Denn oft sind es die Fachkollegen, die am besten nachvollziehen, warum einem Therapeuten ein bestimmtes Schicksal besonders nahe geht, oder warum man zu anderen Patienten einfach keinen rechten Draht findet.“

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